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Krausestr. 17 Schönebeck 39218 DE

Gräfin und

Graf von Ehrenberg

Infos und Bilder von Schönebeck und Umgebung

Endless Story About Sun and Moon

Kai Engel / www.freemusicarchive.org

Der Salzschacht und die Saline in Schönebeck

Stand 30.04.2023: 88 Fotos, 27 Aquarelle

Ein paar Informationen zu dieser Bilderserie.

Am 09.Mai 1873 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau des Salzschachtes an der Barbarastraße. Es gab ungeahnte Schwierigkeiten und tödliche Unfälle zu beklagen. Im November 1889 wurde das Abteufen bei 445m beendet. Es wurden drei übereinander liegende Ebenen geschaffen.

Am 28. Dezember 1890 erfolgte die Schachttaufe auf den Namen "Graf Moltke".

Die Einfahrt in den Schacht war schon sehr beachtlich. In nur 2,5min erreichte man eine Tiefe von 450m. Zunächst wurde das Salz durch Sprengung gewonnen. Irgendwann wurde Wasser mit hohem Druck an das Salz gespritzt. Die somit gewonnenen Sole konnte nun mit Pumpen nach oben befördert werden. Nach einer gewissen Ruhezeit, konnte die etwa 27% Sole in den Siedehäusern auf der Salineinsel über Tage weiter verarbeitet werden.

War der Wasserstrahl noch oben gerichtet, entstanden Auswaschungen, die wie Glocken aussahen. So entstand auch ihr Name. Die Glocken waren zum Teil über 14m hoch und hatten einen Durchmesser von ungefähr 9m.

Die Zwischenwände zur nächsten Glocke wurden durch Flächenberieselung weg gespült. Es blieb ca. 1m Salz als Träger zur nächsten Glocke stehen. So entstand nach und nach eine Märchenwelt aus Salzkristall.

Auf der 'Saline-Insel' war 1910 der Baubeginn für das Siedehaus "Mentzel". Im Jahre 1920 wurden schon um die 70.000 Tonnen Salz gesiedet. Bis zu 100 Siedepfannen waren bis zum 2. Weltkrieg in Betrieb.

Nach den Kampfhandlungen der Wehrmacht mit amerikanischen Panzern auf dem Salinegelände blieb noch 1 Pfanne funktionstüchtig. Obwohl Maschinen die schwere Arbeit der Salzsieder übernommen haben, kam für die 1945 verstaatlichte Saline im Jahr 1967 das Aus.

Ein herausragendes Ereignis war im Jahr 1955 die 225-Jahrfeier der Saline.

Der Badearzt Dr. Tolberg hat die Heilwirkung der Sole erkannt und in Salzelmen eine Kureinrichtung geschaffen. Das Salzluftklima im Schacht bot eine ideale Möglichkeit um ein unterirdisches Sanatorium zu errichten. Um 1955 begann der Kurbetrieb unter Tage.

Aufgrund von Unwirtschaftlichkeit und unerfüllbarer Sicherheitsvorschriften wurde die industrielle Salzförderung 1972 eingestellt. Es gab nur noch einige Touristenführungen unter Tage.

Von 1974 bis 1983 wurden die etwa 1000 Glocken mit Elbwasser und Schlacke verfüllt. (Nur mit Elbwasser und Schlacke ???) Wozu wurde vorher ein mehrere Meter hoher Sichtschutzzaun entlang der Eisenbahnlinie neben dem Schacht errichtet. Was wurde dort im Schacht vor der Betonversiegelung noch alles eingefahren ??? Auf meine Frage bekam ich von den DDR-Regionalpolitikern 1989 während einer Bürgerversammlung im Stadtpark keine Antwort.

Die Gerüchteküche sprach von Atommüll aus Frankreich, bis hin zum Sovesogift, dem hochgiftigen DioxinTCDD.

So ist das mit den Gerüchten, wenn man nicht von Anfang an die Wahrheit erfährt.

Für alle sichtbar wurde das Ende des Schachts am 29. November 1980 durch den Abriss des Förderturmes.

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Wir sind sehr dankbar, dass wir von Herrn Heinrich Hucke jun. die Genehmigung erhalten haben, Aquarelle von seinem Vater Heinrich Hucke sen. in der Homapage veröffentlichen dürfen.

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Die Stadt Schönebeck ist dabei aus der Industriebrache der Saline rund um den Salinekanal einen Bürgerpark zu erschaffen. Das Teilergebnis kann sich bereits sehen lassen. Wenn das Gelände nun auch nicht mehr der Salzveredlung dient, so ist es doch ein wunderbarer Ort der Erholung geworden. Viele fleißige Hände haben sich daran beteiligt.

Allerdings sind einige LED-Laternen schon durch Vandalismus zerstört worden. Schade, dass es immer wieder Menschen gibt, die die Arbeit Anderer nicht schätzen.

1892 Der Förderturm vom Graf Moltkeschacht   Foto: E.v.Flottwell

Der Maler Heinrich Huke nennt sein Aquarell 'Mühle am Schacht'

Heinrich Huke 1971

1971   Heinrich Huke

1971   Heinrich Huke

1976   Heinrich Huke

Datum unbekannt

20.12.2018   Der letzte Rest vom Graf Moltkeschacht an der Barbarastraße

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Wir gehen jetzt mit unserer Bilderserie 'unter Tage'

Mittels Wasser wird eine Strecke angespritzt

Das Wasser frisst sich immer weiter in die Salzwand

Hier noch ein Foto von Robert Röhr

Das Abspritzen der Wände ist das eine Verfahren, wenn es sich um (flache) Salzadern  handelt. Ein Weiters besteht darin, einen harten Wasserstrahl nach oben zu spritzen, wenn eine starke Salzdecke vorhanden ist. Durch die herabrieselnde Sole werden die Wände mit ausgewaschen und es entsteht die typische Glockenform

Dieses Gestell zeigt die Wasserdüsen die im Kreis gedreht werden können

Die im Salz eingeschlossenen Steinrippen werden per Hand herausgebrochen

Beim Ausspritzen der Glocken entstanden riesige Räume

diese Bilder entstanden 1936

1936 Bergmanns-Weihnacht   Aufnahme mit sehr schlechter Qualität

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Der Schacht wurde aber auch für medizinische Zwecke genutzt. Die salzhaltige Luft und die gleichbleibende Temperatur dienten unter Anderem zur Heilung von Atemwegserkrankungen

Bei dieser Wasserstrahl-Abbaumethode fallen Unmengen von Sole an. Diese wurde zunächst in riesigen Auffangbehältern gesammelt und später zur Weiterverarbeitung zur Saline gepumpt 

 Sole-Auffangbehälter

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Wir verlassen den Schacht und schauen uns an, was mit der Sole passiert

Ansichtskarte mit Blick über den Breiteweg zum Salinengelände. Jeder Schornstein markiert den Ort an dem ein Siedehaus steht

Eine Zeichnung von R. Frank vom Salinengelände aus dem Jahr 1919

Luftaufnahme der Saline

Blick über den Salinekanal auf die Saline

Der Gebäudekomplex zwischen Barbyer Straße und der Elbe gehört zur königlichen Saline

Ein typisches Siedehaus

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Wir werfen einen Blick in ein Siedehaus

Siedepfannen auf denen das Salz mittels Feuer getrocknet wurde

das nasse Salz musste ständig auf den Pfannen umgeschichtet werden

Dier Aschenroste unter die Siedepfanne. Quelle unbekannt, wir bitten um Info

Der Trommelofen trocknet das darin rotierende Salz mit heißer Luft

Mittels Laufkatze und Loren wird das Salz in den Hallen transportiert

Transmissionen treiben die Brecher für die großen Salzbrocken an

1950   Salz für den Export nach Nigeria wird eingesackt.    Quelle: Salzlandmuseum

In den Magazinen lagern die Salzsäcke bis zum Verladen auf die Elbkähne

Ein königlicher Salinenbeamter kontrolliert das Geweicht der Säcke

Ein Festwagen der Saline bei einem Umzug durch die Stadt

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Wo befand sich die Verwaltung der Königlichen Saline?

Nachdem die Saline ihren Betrieb eingestellt hat, wurde das Gebäude von der SED zur Verwaltung des Kreises Schönebeck durch mehrere Fachbereiche genutzt. Auf dem 'Cokturhof'-Gelände befindet sich jetzt die Gaststätte und Fahrrad-Manufaktur 'Weltrad' 

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Ein Blick zurück. Wie wurde das Siedesalz transportiert? Das Salz wurde in Säcken im Salinekanal verladen und mittels der Elbkähne an die Zielhäfen gebracht. Über den Hamburger Hafen z. B. ging es dann weiter nach Übersee. 

1771

Eine zweite Transportmethode war das Salz als Schüttgut an der Kaimauer vom Salinekanal, oder im Wanckel-Hafer für den Inlandsmarkt zu verladen. Zu diesem Zweck wurde das Salz mit der Wanckel'schen Betriebseisenbahn von der Saline zum Wanckel-Hafen gebracht

gut zu sehen die Gleise auf denen das Salz zum Wanckelhafen gebracht wurde

Salinekanal   Im Bild zu sehen die Rutschen für die Salzsäcke

Verladen des Salzes als Schüttgut

Damals war noch reger Betrieb im Salinekanal. Das ist übrigens nicht der erste Kanal. Das war der Heinitz-Kanal, der allerdings wieder zugeschüttet wurde.

Wir blicken von Grünewalde aus in die Einmündung des Salinekanals in das Betriebsgelände der Saline. Das große Gebäude rechts im Bild ist die Königliche Salineverwaltung (Cokturhof). Jeder Schornstein gehörte damals zu einem Siedehaus

Noch einmal ein Blick zur Saline. Im Hintergrund ist auch noch der Wasserturm der Saline zu sehen. Im Vordergrund befand sich die Grünewalder Schiffswerft von Willi Sonntag. Hier wurden 300t - Elbkähne gebaut

Ein Blick auf die Salzschuppen am Elbufer an der Einmündung zum Salinekanal, auch dort legten die Kähne zum Beladen an. 

Jahreswechsel 1941/1942 Das Eis der Elbe drückt die Loren der Eisenbahn gegen die Salzschuppen. Links im Bild der Wasserturm der Saline

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An dieser Stelle möchten wir wieder Aquarelle von dem Schönebecker Maler Heinrich Huke sen. mit seinen Originalbeschriftungen einbringen. Er hat mit seinen Bildern wertvolle Zeitdokumente geschaffen   

Salinekanal [46LV]

Aschenberge 1947 

Zu dem Begriff Aschenberge ist eine Erklärung hilfreich. Die Saline produzierte bei ihrem enormen Brennstoffverbrauch auch eine riesige Menge an Asche. Diese wurde zu einer großen Halde ganz in der Nähe der Saline aufgeschüttet. Der Maler Heinrich Huke nutzte diesen Ort mit der herrlichen Aussicht, um 1947 dieses Bild zu malen. Zu DDR-Zeiten wurde der Aschenberg anfangs noch als Mülldeponie genutzt. Heute befindet sich auf dem versiegelten Gelände das Tierheim von Schönebeck. 

Saline vom Hafen 66

Schönebeck 1971

Salinekanal [063]

Saline 63

Altes Salinengelände

Bohrungen Salinegelände

Saline Wasserturm 65

Saline Wasserturm 66

Saline Wasserturm 67

Saline 65

Saline 65

Saline 69

Salinenhof 1969

Saline 1969

Saline 69a

Wasserturm Salinengelände

Aschenberge Saline 1971

Saline 72

Kohlenversorgung Saline 1973

Salinengelände 1973

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Gegraben wurde der Saline-Kanal um die Elbkähne näher an die Saline heran zu bringen. Das war eine rein wirtschaftliche Überlegung. Mit dem Untergang der Saline kam auch die Verlandung des Kanals, der Verfall der Kaianlagen und die Zweckentfremdung des hinteren Bereiches als Müllabladeplatz. Wenn man dort den Schlamm beseitigt, würde man noch so Einiges aus der Ausschussproduktion des ehem. Gummiwerkes Schönebeck aus DDR-Zeiten finden. Auch heute wird so Manches dort versenkt, was da nicht hingehört. Diese  Fotos machte ich am 08.10.2014. Ich staunte nicht schlecht, als ich die gleichen Umweltsünden dann noch einmal bei Facebook wieder entdeckte. Diese Fotos machte Angelika Musche am 18.08.2015 bei Niedrigwasser, welche wir hier im entsprechenden Bildausschnitt wiedergeben.

08.10.2014

Foto: Angelika Musche 18.08.2015

08.10.2014

Foto: Angelika Musche 18.08.2015

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Wie sieht der Salinekanal heute aus?

Foto: Angelika Musche 18.08.2015

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Die Einmündung zum Salinekanal am 16.02.2012

Die ehemalige Königliche Saline

Durch das IBA-Projekt 2010 wurde die 12 Hektar große Industriebrache zur Umgestaltung als Bürgerpark vorgesehen 

Mai 2013   Fertigstellung der neuen Salinebrücke zum Bürgerpark

Über diese neue Fußgängerbrücke kann man vom Elbufer aus die "Saline-Insel" betreten. Links im Bild die Gaststätte der Manufaktur "Weltrad"

Links im Bild die ehemalige Königliche Salineverwaltung (Cokturhof)

Ein verfallenes Salzmagazin   Foto: Christian Goeben

08.12.2014   restauriert und schön anzusehen, das ehemalige Salzmagazin

01.01.2016   der neue Bürgerpark wird zum Tummelplatz der Vandalen

08.12.2014   Sperrmüllentsorgung

08.12.2014   Der Zaun stand auch einmal gerade

22.02.2015   einige Teile der Industriebrache wurden neu gestaltet

weite Teile sind noch Naturbelassen

Im Hintergrund die neue Elbbrücke

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Zum Abschluss dieses Themas vergleichen wir noch Aufnahmen aus dem Jahr 1920 und 2014 von den gleichen Örtlichkeiten

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Das Foto zeigt das Verfüllen des Schachtes
Quelle: Burkhard Schröder