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Unser Besuch im Stadtarchiv Schönebeck

Stand 07.02.2023: 5 Fotos

Es ist nicht alltäglich, dass "Unbefugte" den Keller des Stadtarchivs in Schönebeck betreten dürfen. Schon deshalb freue ich mich immer wieder auf den "Tag des offenen Archivs".

Hier präsentierte uns die Chefarchivarin, Britta Meldau, das älteste Schriftstück der Dokumentensammlung.
Da keiner der Besucher den Text lesen konnte, erklärte uns Frau Meldau den Inhalt des Schreibens:

Die gezeigte Urkunde ist unser ältestes Schriftstück und stammt aus dem Jahr 1336. Sie ist eine Vereinbarung der Solgutbesitzer Groß Salzes (auch in Magdeburg ansässige Bürger) über die Fördermengen aus den einzelnen Brunnen innerhalb des Stadtgebietes Groß Salzes sowie zur Mischung der Sole. Die Brunnen, die die Groß Salzer übrigens zur Ausschaltung von Konkurrenz im Verlauf des 14. Jahrhunderts zuschütten ließen (1369 den letzten mit dem bezeichnenden Namen "Kehrwieder"), lagen auf Elmener Flur (= Alt Salze). Das war die Gegend, in der dann im 17. Jahrhundert der Salzer Bürger Matthias Römer die Brunnen wiederfand, die später die Sole für die Schönebecker Saline lieferten. - Die Urkunde von 1223 liegt im Landesarchiv Sachsen-Anhalt, da sie zum Bestand des Klosters Gottesgnade gehört und berichtet von einem Streit zwischen dem Kloster und vier Herren aus Schönebeck (Ersterwähnung unserer Stadt!) um Solequellen.

Das untere Schöppen-Siegel stammt aus dem Jahr 1424.

Britta Meldau:

"Der Inhalt der Urkunde selbst ist folgender:
Kone Orlogk, Bürger zu Staßfurt, schenkt dem Hospital der Elenden zu Groß Salze 2 Schock Böhmischer Groschen, welche auf einem Hause nebst Hufe nächst der Kirche zu Groß Salze und 9 Viertel Landes haften für den Dienst am Altar der alten Kirche zu Groß Salze.
d.d. Philipp (1. Mai) 1424"

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Frau Meldau präsentiert die älteste Urkunde mit Siegel im Stadtarchiv ist von 1336
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Die Urkunde von 1336
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Frau Meldau zeigt uns das Siegel von 1336
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Das Siegel von 1336
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Noch ein historisches Siegel: Stadtarchiv SBK Sign. F 07 04 005

Zu den Anfängen des Archivs ist ziemlich wenig bekannt. Allein die Bestände über Schönebeck und Groß Salze zeigen, dass es entsprechende Einrichtung zur Verwahrung der Dokumente gegeben haben muss.
Der Stadtrat Franz Wolter ist der Verfasser des Werkes "Geschichte der Stadt Magdeburg". Er hat sich bei der Erforschung der regionalen Historie verdient gemacht. Früher kümmerten sich vor Allem Lehrer und Pastoren um die Archive. So auch der Lehrer Adolf Schule, dem wir die 'Chronik der Stadt Groß Salze' verdanken. Sein Nachfolger im Archiv war der Heimatforscher, Lehrer und späterer Rektor der Mittelschule in Salzelmen Wilhelm Schulze. Als Archivar führte er in seiner über 50-jährigen Tätigkeit die Schönebecker, Frohser und Bad Salzelmener Archiv-Bestände zusammen. Zu Zeiten des 2. Weltkrieges waren die Bestände im Schönebecker Salzschacht eingelagert worden. 1950 erfolgte der Umzug in ein Gebäude vom Burghof. Oberlehrer Karl Freist betreute den Umzug und leitete das Archiv von 1971-1991. Nach der zwischenzeitlichen Besetzung durch eine Honorarkraft wurde das Archiv ab 1993 hauptamtlich geleitet. Im Januar 1996 erfolgte dann der Umzug in den heutigen Standort in der Prager Str. 71.
Das Stadt- und Verwaltungsarchiv befindet sich im Breiteweg Nr. 11. Dort wird der eingehende und abgehende Schriftverkehr der Behörden verwahrt.

Quellen: Stadtarchiv Schönebeck, Lokalredaktion Volksstimme Schönebeck
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